Die neueste Erkenntnis bei der Beleuchtung von Shops bzw. Verkaufsräumen besagt, daß nicht die hellste Beleuchtung die Attraktivität der Produkte steigert, sondern vielmehr ein ausgeprägter Kontrast die Aufmerksamkeit beeinflusst.
Die Kontrastwahrnehmung ist abhängig von der Grundbeleuchtung. Je heller die Umgebung ist, desto stärker muss der Kontrast ausgeprägt sein. In dunkleren Präsentationen reichen schon kleine Leuchtdichteunterschiede. Mit zusätzlichen Lichtakzenten erreichen Sie eine bessere Wahrnehmung der Waren und steigern gekonnt die Attraktivität.
Horizontale Beleuchtungsstärke fördert den Komfort und das Wohlbefinden der Kunden. Vertikale Beleuchtung, z.B. Regal-
und Hintergrundbeleuchtung, unterstützt die Orientierung im Raum. Die Lichtverteilung sollte auf den Charakter Ihrer Präsentation im Shop abgestimmt sein.
Um Sie bei der Lichtgestaltung Ihrer Shop- und Verkaufsräume zu unterstützen, haben wir einige Empfehlungen zusammengestellt, die Ihnen bei der Entscheidung für die richtige Beleuchtungslösung helfen sollen.
Es handelt sich um die letzten Erkenntnisse der Verkaufspsychologie und deren Ableitung für die Beleuchtungstechnik.
Mit unseren Erfahrungen möchten wir Ihnen helfen, die richtigen Beleuchtungslösungen zu finden, um für Ihren Shop einen messbaren Mehrwert zu schaffen.
Die richtige Beleuchtungslösung steigert Ihre Umsätze und die Reputation, die Sie und Ihr Geschäft erhalten.
Durch Ihr Schaufenster bekommt der Kunde einen ersten Kontakt mit Ihrem Shop.
Mit der richtigen Beleuchtung wecken Sie die Neugier und
Aufmerksamkeit der Passanten. Durch die richtige akzentuierte Beleuchtung setzen sie Ihre Produkte richtig in Szene. Dies geht von klassischer Präsentation bis hin zu bewegten Komponenten und Lichtszenerien.
Grundsätzlich gilt bei jeder Schaufensterbeleuchtung, dass man am Tag gegen das Tageslicht und dessen Reflektionen auf der Glasscheibe anstrahlt und so die Kontraste verstärkt.
Nachts arbeitet man stattdessen mit einem abgesenkten Beleuchtungsniveau, um mit einem subtilen Licht die Aufmerksamkeit auf das Fenster zu lenken.
Ein neuer Trend, der durch die Weiterentwicklung der LED-Technik erst entstanden ist, ist die Hinterleuchtung von Regalen. Sie ist eine interessante Variante, auch eher kleinteilige Produkte
aufmerksamkeitssteigernd zu präsentieren.
Durch den Einsatz von farbigen LEDs lassen sich auch sehr schön Lichtstimmungen erzeugen und die jeweilige Produktpräsentation unterstützen.
Die hellen Strukturen lassen die Präsentation sehr clean und edel wirken.
Mit dem dezenten Einsatz dieser Technik der Hinterleuchtung können vor allem Produkte im gehobenen Segment sehr gut in Szene gesetzt werden.
Der Umgang mit Farben ist einer der schwierigsten Themen im Bereich der Shopbeleuchtung.
Farben vermitteln Emotionen. Räume, die mit kalten Farbtönen gestaltet werde, erscheinen dem Kunden viel großzügiger. Im Gegensatz dazu bekommen Räume mit warmen Farbtönen ein eher privates Ambiente.
Die Schwierigkeit besteht oft darin, mit den Betreibern der Shops die richtige Farbwahl zu treffen.
Hier spielen oft vorgefertigte Shopkonzepte oder die Farbwahl im CI (Corporate Identity) eine große Rolle.
Grundsätzlich kann man sagen, daß warme Farbtöne Besucher zum Verweilen einladen und kalte Farbtöne dem Shop einen eher repräsentativen Charakter verleihen.
Das Thema Farbwiedergabe, d.h. wie die Farbe der Ware wiedergegeben wird, ist heute eines der am wenigsten beachteten Themen in der Shopbeleuchtung.
Der Einsatz von Halogenlampen brachte den Showbetreibern bisher eine sehr gute Farbwiedergabe Ihrer Produkte. Etwas schlechter waren Halogen-Metalldampflampen, aber je nach Qualität mit akzeptablen bis sehr guten Ergebnissen.
Bei der LED-Beleuchtung ist es schwieriger. Man kann nur über eine Ziffernkombination die Farbwiedergabe CRI (wird auch als Colour Rendering Index bezeichnet) auslesen.
Dabei hat die Farbwiedergabe nichts mit der Lichtfarbe zu tun! Es besteht weitgehend der Irrglaube, dass warme Lichtfarben eine bessere Farbwiedergabe besitzen. Dem ist nicht so!
Ist der CRI bei >70, kann er für Lagerräume eingesetzt werden. Ist der CRI bei >80, kann man jede Ware beleuchten, die keinen Anspruch auf höchste Farbwiedergabe hat. Ist man jedoch im Fashionbereich tätig, sollte man einen CRI von >90 anwenden.
Geschlechterspezifisch gibt es auch in der Wahrnehmung Unterschiede zwischen Mann und Frau.
Männer sehen Verkaufsräume nicht als Ganzes, sondern bewerten den Raum danach, wie lange es dauert, das Gesuchte zu finden, um anschließend wieder den Raum zu verlassen. Ausnahmen sind natürlich Bau-und Elektronikmärkte. Wenn Ihre Zielgruppe Männer sind, dann ist es hilfreich, durch optische Lenkung den Kunden zu unterstützen.
Frauen gehen viel detailverliebter in der Betrachtung eines Shops vor. Sie sehen Details in der Präsentation der Ware. Fehlende Beleuchtung oder andere Defizite werden genauer wahrgenommen. Je kleiner und detaillierter die Lichtverteilung auf der Ware ist, desto attraktiver und exklusiver wirkt sie. Die weibliche Kundschaft wird es honorieren.
Das Wechselspiel mit unterschiedlichen Kontrastleveln hilft, unsere Aufmerksamkeit zu erhöhen. Um Kontraste zu schaffen, eignen sich endstrahlende Akzentbeleuchtungen, die sich von der normalen Grundbeleuchtung positiv abheben.
Durch das bewusste Einsetzen von Kontrasten lassen sich Produkte hervorheben und bewusst edler gestalten. Besonders im High-Fashion Bereich wird dieser Ansatz generell gewählt.
Im Bereich der Discounter arbeitet man weniger mit diesem Stilmittel, da die Inszenierung auch Platz benötigt. Hier sind Abverkaufsargumente bezogen auf die Showfläche stärkere Argumente.
Viele Shopbetreiber fragen sich, wie sie eine größere Anzahl Kunden zum Besuch Ihres Shops bewegen können. Ein nicht zu vernachlässigter Aspekt ist die innere Einstellung des Kunden.
Um sich besser auf Kunden einstellen zu können, wurden die verschiedenen Kundentypen und deren Präferenzen klassifiziert und mit möglichen lichttechnischen Beleuchtungslösungen kombiniert.
Die Gruppe von Kunden, die dieser Richtung zugeordnet werden können, suchen interessante Shops mit besonderen Ereignissen. Dabei sind sie nicht besonders.
Sie besuchen einen Shop, wenn es neue Events gibts. Sie suchen den Gewinn, die Verlosung, das einmalige Shopping-Erlebnis.
Gestaltungshinweise mit Licht:
• Die Beleuchtung sollte kontrastreich sein. Man arbeitet stark mit
Lichtstimmungen - daraus resultierend viel mit engbündelnden
Lichtverteilungen.
• bevorzugte Farbtemperatur ist neutralweiß mit 4000 Kelvin
Im Vergleich mit den anderen Typen der Beleuchtung wird die niedrigste horizontale Beleuchtungsstärke mit circa 500 Lux verwendet.
Bei dieser eher kleinen Gruppe von Kunden spielt die eigene Rolle als Kunde eine gewichtige Rolle. Sie erwarten Qualitätsversprechen der Produkte. Der Kunde möchte selbst im Mittelpunkt stehen.
Da diese Gruppe sehr stark männerdominiert ist, greifen hier die bekannten Wahrnehmungsmuster aus dem Kapitel der Farbwirkung.
Gestaltungshinweise mit Licht:
• Für die Lichtstimmung des jeweiligen Shops bedeutet dies, mit
mittleren und breiten Lichtverteilungen zu arbeiten. Die Atmosphäre
ist offen und das Warenangebot ist fokussiert.
• Neutralweiße und warmweiße Farbtemperatur zwischen 3000 und
4000 Kelvin sollte eingesetzt werden.
Mittlere horizontale Beleuchtungsstärke zwischen 1000 und 1200 Lux
Die Gruppe der Menschen, die sich emotional stark dieser Gruppe zugehörig fühlen, suchen im Bereich des Bewährten und Bekannten. Stark umstrukturierte Umbauten und Laufwege werden nur mit Mißfallen angenommen. Service wird erwartet.
Da die Gruppe der Genießer und Traditionalisten mit fortschreitendem Alter zunimmt, sollte man dies bei der Gestaltung des Shops mit beachten.
Gestaltungshinweise mit Licht:
• Für die Lichtstimmung des jeweiligen Shops bedeutet dies, mit
weicheren Kontrasten, sanften Übergängen oder Indirekt-
beleuchtung zu arbeiten.
• Warmweiße Farbtemperatur um 3000 Kelvin
Mittlere horizontale Beleuchtungsstärke von circa 800 Lux